FOTO: Blue-Army Inside


Früher Rückstand, später Ehrentreffer

Aufstiegsfavorit Hertha BSC fackelte gegen die Blauen nicht lang und lag früh mit zwei Toren in Führung. Mehr als Oliver Neuvilles Ehrentreffer zum 1:3 war nicht drin.

Spielverlauf 1. Halbzeit
Während die Hauptstadt im Vorfeld lediglich über die Höhe des Sieges gegen die Blauen debattierte und mit den Gedanken eigentlich schon beim Stadtderby gegen Union Berlin (nächsten Freitag) war, erhoffte sich Christian Ziege einen Überraschungscoup in seiner alten Heimat. Doch schon nach sieben Minuten war klar, dass diese Überraschung am heutigen Tage ausbleiben würde. Genau wie Energie Cottbus vor zwei Wochen, nutzte auch die Hertha ihre ersten beiden echten Chancen zu Toren, nur eben nicht kurz vor der Halbzeit, sondern schon zu Spielbeginn. Zunächst traf Rob Friend nach einem Freistoß von Raffael mit der Schulter aus kurzer Distanz zum 1:0 (5.). Nur zwei Minuten später kam der Ex-Gladbacher beinahe zu seinem zweiten Treffer, doch Eilhoff parierte - und musste trotzdem hinter sich greifen. Denn der abgewehrte Ball landete bei Adrian Ramos, der nur noch per Flugkopfball einzunicken brauchte. Was zu befürchten stand, war tatsächlich eingetroffen: Die mit fünf Nationalspielern gespickte Hertha-Elf ließ Ball und Gegner nach Belieben laufen und dabei die DSC-Defensive mehrfach alt aussehen. So bitter es klingt, konnten Kauf & Co. von Glück sagen, dass die Hauptstädter es nach den beiden Toren ruhig angehen und den Gegner kommen ließen. Dass die Blauen den Freiraum kaum zu nutzen wussten, lag nicht nur an der Abgeklärtheit des Gegners, auch war dem DSC die Verunsicherung nach erneut frühem 0:2-Rückstand deutlich anzumerken. Nach knapp 30 Minuten reagierte Christian Ziege und brachte Collin Quaner für Orhan Mustafi. Der Neu-Nachwuchs-Nationalspieler führte sich auf der linken Seite umgehend gut ein und bereitete die erste nennenswerte Gelegenheit durch Oliver Neuville vor. Doch dessen Schussversuch landete neben dem Tor. Und so ging es für die Mannen von Christian Ziege einmal mehr mit einem 0:2-Rückstand in die Kabine. Immerhin, bislang hatten die Blauen stets bewiesen, dass sie im zweiten Durchgang durchaus noch mal zulegen können...

Spielverlauf 2. Halbzeit
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam Arne Feick zu seinem Comeback nach langer Knieverletzung, Heidinger wich für den gebürtigen Berliner. Neue Impulse vermochte aber auch der Linksfuß dem Spiel der Blauen nicht zu verleihen. Stattdessen waren die Herthaner durch Adrian Ramos (47. / 54.) und Valeri Domovchiyski (56.) näher am 3:0 als Arminia am Anschlusstreffer. Wie aus dem Nichts dann aber Oliver Neuville beinahe doch mit dem 1:2: In der 60. Minute erreicht den Stürmer ein langer Pass aus der eigenen Hälfte, den Neuville mitnimmt und an Torhüter Aerts vorbeilegt. Leider rollt der Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Besser machte es in der 79. Minute Rob Friend, der den Ball nach Nico Schulz' starker Vorarbeit allerdings auch nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Dass es auch die Bielefelder können, bewiesen sie aber immerhin noch einmal in der 90. Minute. Ähnlich wie zuvor Schulz und Friend spielten nun der auffällige Quaner, der sich elegant durch den Strafraum schlängelte, und Neuville, in der Mitte frei und einschussbereit, zusammen. Es war Neuvilles erster Pflichtspieltreffer im DSC-Trikot. Fazit Das war eine Lehrstunde für die Blauen, die sich für eine 1:3-Niederlage beim FC Bayern der zweiten Liga jedoch nicht zu schämen brauchen. Dennoch: Genau wie Schalke, Stuttgart und Wolfsburg in der ersten, weist in der zweiten Liga auch Arminia Bielefeld nach drei Spielen null Punkte auf. Hoffnung macht nun die Aussicht auf zwei Heimspiele gegen Aufsteiger (Ingolstadt und Aue) innerhalb nur einer Woche. Dazwischen steht den Blauen allerdings noch der schwere Gang zum VfL Bochum bevor.

Arminia Bielefeld vom 12.09.2010